Wenn man Robert Klauß fragt, was sein bis dato schönster Erfolg als Coach des SK Rapid war, antwortet er: „Das 3:0 im Derby gegen die Austria.“ Dieser 25. Februar 2024 wird immer einen besonderen Platz im Herzen der Fans der Grün-Weißen einnehmen. Nämlicher jener Tag, an dem der Derby-Heimfluch im Allianz-Stadion gegen Austria Wien ein Ende gefunden hat. Seither sind Rapid und die Austria nicht mehr aufeinandergetroffen. Doch an diesem Sonntag ist es wieder soweit: It’s Derbytime in der ADMIRAL Bundesliga!
Auf der Suche nach defensiver Stabilität
Einen Favoriten für ein Derby zu bestimmen, ist nie leicht. Denn: Ein Derby hat eigene Gesetze, wissen wir ohnehin. Die Form stimmt aktuell bei beiden Wiener Großklubs. Die Hütteldorfer sind seit drei Pflichtspielen ungeschlagen und feierten vor der Länderspielpause einen 3:2-Heimsieg gegen Red Bull Salzburg. Allerdings kassierte Rapid in den jüngsten fünf Pflichtspielen insgesamt 10 Gegentore. In der Tabelle liegt der Rekordmeister aktuell einen Punkt hinter Meister Sturm Graz auf Rang zwei.
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Drei Punkte dahinter liegen die Veilchen, die allerdings ein Ligaspiel weniger als Rapid bestritten haben. Die Performance der Austria hat sich nach dem Katastrophen-Start in der Conference-League-Qualifikation verbessert. Die Schützlinge vom Verteilerkreis sind seit fünf Pflichtspielen unbesiegt. Doch auch die Austria konnte ihr Tor schon lange nicht mehr komplett sauber halten. Das letzte Pflichtspiel ohne Gegentor datiert vom 28. Juli 2024 (6:0 gegen Saalfelden im ÖFB-Cup). In der Bundesliga halten die Veilchen nach fünf Spielen bei acht Punkten.
Ist der Derby-Heimfluch tatsächlich besiegt?
Fußball spielt sich auch im Kopf ab. Oder etwas treffender: Bei einem Heim-Derby lastete in den letzten Jahren stets ein immenser Druck auf jedem Akteur, der für Rapid auf dem Feld gestanden war. Bereits eine Woche vor dem Derby wurde man spätestens von den Medien daran erinnert, dass die Austria seit der Eröffnung des Allianz-Stadions im Jahr 2016 kein Derby in Hütteldorf verloren hat. Dann wurden die Spieler regelmäßig auf diesen Fakt angesprochen. Die Veilchen wiederum konnten stets befreit die kurze Reise in den Westen Wiens antreten. Die Verkrampftheit war den Spielern des SK Rapid bei großen Torchancen anzumerken.
Am 25. Februar folgte dann die große Erlösung aus Rapid-Sicht. Matthias Seidl, Guido Burgstaller und Marco Grüll sorgten mit ihren Treffern bereits in der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse. Zwar war der Derbyfluch zu diesem Zeitpunkt noch nicht besiegt, doch diesen Vorsprung ließ sich der Rekordmeister in der zweiten Hälfte nicht mehr nehmen.
Die Chancen, dass Rapid-Fans nun entspannter zu Heimderbys gehen können, stehen gut. Der psychologische Faktor spielte bei den ganzen Misserfolgen in der Vergangenheit eine große Rolle.