Am späten Sonntagnachmittag blickt die Fußballwelt gespannt nach London: In der englischen Hauptstadt kommt es zum Derby zwischen dem FC Chelsea und dem FC Arsenal. Es ist das Aufeinandertreffen der beiden besten Mannschaften der bisherigen Premier-League-Saison. In der deutschen Bundesliga steht dagegen ein großes Verfolgerduell an. Im Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund geht es darum, den Anschluss an den FC Bayern nicht zu verlieren.
Gipfeltreffen im Westen Londons
Nach dem Nord-London-Derby gegen Tottenham Hotspur steht am kommenden Sonntag um 17:30 Uhr das nächste Stadtderby für den FC Arsenal auf dem Programm. Dieses Mal muss der Tabellenführer der Premier League jedoch auswärts an der Stamford Bridge ran. Ein wahres Spitzenspiel! Immerhin liegen die Hausherren, der FC Chelsea, derzeit auf Platz 2 und könnten die Lücke zu den Gunners bei einem Erfolg bis auf drei Punkte reduzieren.
Soll dies gelingen, muss das Team von Trainer Enzo Maresca aber seine (national) zuletzt verlorengegangene Heimstärke wieder finden. Die Blues haben in der aktuellen Premier-League Saison gerade einmal 43,5 Prozent ihrer Punkte (10/23) vor heimischem Publikum eingefahren. Nur Tottenham kommt zu Hause auf einen noch schlechteren Wert (28 Prozent). Nur drei von sechs Ligaheimspielen konnte Chelsea bislang gewinnen.
Dass es mit dem vierten Heimerfolg in der Premier League ausgerechnet gegen Arsenal klappt, ist dabei äußerst unwahrscheinlich. Die Blues konnten nur eines der letzten elf Ligaspiele gegen die Gunners gewinnen (3 Unentschieden, 7 Niederlagen). Zudem ist Arsenal seit sechs Spielen an der Stamford Bridge ungeschlagen (3 Siege, 3 Unentschieden). Überhaupt findet AFC-Coach Mikel Arteta immer wieder das richtige Rezept, um die Blues zu entschlüsseln. Der Spanier kommt auf die dritthöchste Siegquote aller Trainer gegen Chelsea (58,3 Prozent – 7/12) in der Premier League (mindestens 10 Spiele) – nur Pep Guardiola (61,1 Prozent) und Kenny Dalglish (76,9 Prozent) sind noch gefürchteter an der Stamford Bridge.
Arsenal: Maß aller Dinge in der Premier League
Arsenal geht somit als Favorit in das nächste London-Derby. Die Gunners haben nicht nur sechs ihrer letzten sieben Premier-League-Spiele gewonnen (1 Unentschieden), sie führen die Liga unter anderem auch bei den erzielten Treffern (24), den Gegentoren (6), den Expected Goals Against (6,21), den weißen Westen (7) und den zugelassenen Schüssen (84) und Torschüssen (23) an. Auf einen Auswärtssieg zu setzen, können wir nur wärmstens empfehlen (Quote 2,10).

Wer jedoch den Gastgebern die Daumen drückt, sollte eine Wette darauf, dass Chelsea nichtsdestotrotz das erste Tor des Spiels erzielt,ins Auge fassen (2,20). Denn: In jedem ihrer letzten sieben Premier-League-Spielen haben die Blues zuerst genetzt – ihre längste Serie seit April 2024 (ebenfalls 7)! Die Serie fand dann jedoch mit einer 0:5-Niederlage ausgerechnet gegen die Gunners ihr Ende …
Bundesliga: Verfolgerduell in der BayArena
Bereits am Samstagabend (18:30 Uhr) kommt es in der deutschen Bundesliga zum Verfolgerduell der beiden ärgsten Bayern-Konkurrenten der letzten Jahre. Immerhin waren Bayer Leverkusen (2024) und Borussia Dortmund (2011 und 2012) die letzten beiden Teams, die den deutschen Rekordmeister mindestens eine Saison lang entthronen konnten. Auch in der aktuellen Saison gehören der BVB und die Werkself wieder zu den stärksten Herausforderern der Münchner, mit 23 bzw. 22 Punkten liegen sie auf Platz 3 (Leverkusen) und 4 (Dortmund), nur Leipzig liegt noch dazwischen (25). Für beide Teams gilt daher: Verlieren verboten, wollen sie am Spitzenduo dran bleiben.
Die jüngste Formkurve spricht dabei für Gastgeber Leverkusen. Während Borussia Dortmund in der Liga zuletzt zweimal in Folge nur Unentschieden spielte, fuhr das Team von Kaspar Hjulmand zwei Siege ein und zog an Schwarz-Gelb in der Tabelle vorbei. Überhaupt läuft es für die Werkself, seit der Däne zum 3. Spieltag übernommen hat. Seitdem wurden sieben der neun Ligaspiele gewonnen (1 Unentschieden), nur gegen die Bayern kam Leverkusen unter die Räder (0:3). In Bundesliga-Heimspielen feierte Bayer jüngst sogar drei Siege ohne Gegentor in Serie.
In einer Kategorie ist die Werkself sogar besser als Bayern München: Mit insgesamt 706 Minuten lag Leverkusen in dieser Spielzeit am längsten in Führung! Mit 27 Toren stellt Bayer zusammen mit Frankfurt die zweitbeste Offensive der Liga (Bayern 41), 19 davon erzielte das Hjulmand-Team in der 1. Halbzeit – anteiliger (70 Prozent) Ligahöchstwert.
Bayer-Angstgegner BVB mit Big Points?
Dortmund auf der anderen Seite verlor zwar im selben Zeitraum ebenfalls nur gegen die Münchner (1:2), holte darüber hinaus aber „nur“ fünf Siege und drei Remis. Elf Punkte aus den ersten sechs Auswärtsspielen einer Bundesliga-Saison sind dennoch die beste Ausbeute der Borussia seit fünf Jahren. Und: Dortmund stellt mit zehn Gegentoren und nur 91 Minuten in Rückstand die zweitbeste Defensive nach Bayern (8 Gegentore, 56 Minuten).

Was dem BVB aber am Samstagabend in einem Duell auf Augenhöhe (Siegwahrscheinlichkeit: 39,1 Prozent für Leverkusen, 36,6 Prozent für Dortmund) das nötige Quäntchen Extra-Selbstvertrauen geben könnte, ist der direkte Vergleich: Nur drei der jüngsten 18 Bundesliga-Spiele in der BayArena haben die Dortmunder verloren, gegen kein anderes Team weist Leverkusen im eigenen Stadion in diesem Zeitraum eine schwächere Siegquote (17 Prozent; 3 Siege, 7 Unentschieden, 8 Niederlagen) auf.
Quotenstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Änderungen vorbehalten.