Downfall: Warum Salzburg den schlechtesten Start in der Red-Bull-Ära hinlegte

Was ist bloß mit dem FC Red Bull Salzburg los? Eine Frage, die vielen österreichischen Fußballfans auf der Zunge brennt. Blickt man auf den aktuellen Tabellenstand der ADMIRAL Bundesliga, sieht man die Salzburger Bullen nicht einmal mehr in der oberen Tabellenhälfte. In der UEFA Champions League konnte Salzburg – abgesehen vom überzeugenden Auswärtssieg gegen Feyenoord – bislang nicht mithalten und musste bereits einige schmerzhafte Niederlagen hinnehmen. Wir haben uns auf Ursachenforschung begeben und Gründe angeführt, woran die Krise der Mozartstädter festzumachen ist.

Schlechtester Saisonstart in der Red-Bull-Ära

Vor dem Nachtragsspiel gegen den TSV Hartberg am Mittwoch befindet sich der Vizemeister in einer veritablen Krise. Fünf Bundesliga-Spiele in Folge ist der FC Red Bull Salzburg bereits sieglos. 19 Punke nach 13 gespielten Bundesliga-Partien: So schlecht war Salzburg seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005 nie! Zudem sprechen auch die teils blamablen Auftritte in der Königsklasse Bände (0:5 gegen Leverkusen, 0:4 gegen Brest, 0:3 gegen Sparta Prag, 0:2 gegen Zagreb).

Fehlende Erfahrung in (fast) allen Mannschaftsteilen

Wo sind die Führungsspieler? Einer der Hauptgründe von Salzburgs Sinkflug liegt wohl an der Tatsache, dass dem ehemaligen Serienmeister Leaderfiguren fehlen. Routinier Andreas Ulmer war so eine! Doch er hat eine Karriere im Sommer 2024 beendet. Alex Schlager ist nun der einzige, dem man eine ähnliche Rolle zutrauen kann. In den anderen Mannschaftsteilen fehlt ganz klar die Routine und Erfahrung. Das Durchschnittsalter des Kaders von RB Salzburg liegt bei 22 Jahren.

Gerade in herausfordernden Krisen-Situationen wären erfahrene Kräfte von immenser Bedeutung, die vermisst man im Kader der Salzburger aber vergeblich. Eine Lösung könnte das bevorstehende Transferfenster im Winter bringen: An Gernot Trauner und Maximilian Wöber sollen die Bullen bereits Interesse geäußert haben. „Transfers sind maßgeblich entscheidend, um Dinge zu verändern“, sagte Salzburgs Neo-Sportchef Rouven Schröder nach seinem Amtsantritt.

Ratlos: Pep Lijnders kommt mit Salzburg nicht in die Spur. Foto: GEPA/Witters/Ulrich Hufnagel

Wo ist der Hunger nach Erfolg?

„Intensität? Na gar nix! Mentalität? Gar nix“, analysierte Sky-Experte Andreas Herzog in der Halbzeitpause vom Debakel-Spiel gegen Leverkusen in der Champions League. Man hat das Gefühl, dass den Mozartstädtern der Hunger nach Erfolg abhandengekommen ist. Das in der Vergangenheit typische Streben der Bullen, jedes Spiel gewinnen zu wollen, ist in dieser Saison nicht erkennbar. Vielmehr hat man einige Spiele leichtfertig verschenkt und oft auch ohne große Gegenwehr verloren. Ein Einstellungsproblem? Auf Pep Lijnders wartet in der Winterpause jedenfalls viel Arbeit, wohl auch im mentalen Bereich.

Stottert die Talente-Entwicklung?

Konrad Laimer, Xaver Schlager, Diadie Samassekou, Amadou Haidara, Patson Daka, Dominik Szoboszlai, Benjamin Sesko und viele mehr mauserten sich über das Zweitliga-Farmteam FC Liefering zum FC Red Bull Salzburg. Schnell kristallisierte sich heraus, dass hier Potential für ein Engagement in absoluten Top-Ligen vorhanden ist. Der „Nachschub“ aus Liefering ist mittlerweile nur mehr bedingt gegeben. Moussa Yeo und Adam Daghim gehören zu den Lichtblicken, die es vom FC Liefering zum FC Red Bull Salzburg geschafft haben. Zu den absoluten Stammkräften zählen beide allerdings nicht. Moussa Yeo wusste besonders zu Saisonbeginn aufzuzeigen, doch auch bei ihm ist nun ein starker Leistungsabfall zu erkennen.

Pep unter Zugzwang

Nicht nur für den „Pep“ von Manchester City waren es zuletzt harte und schwierige Zeiten, sondern auch für jenen aus der Mozartstadt. Im Falle eines weiteren Ausrutschers gegen Hartberg wird sein Stuhl wohl noch stärker wackeln oder gar in sich zusammenfallen. „Wir brauchen unbedingt diese drei Punkte“, weiß der Niederländer. In den letzten Heimspielen vor der Winterpause will der Vizemeister der Vorsaison „einen kleinen Lauf starten.“

Unser Tipp für das Nachtragsspiel gegen Hartberg

Der TSV Hartberg hat bis dato jedes Pflichtspiel in der Red-Bull-Arena verloren. In den jüngsten sechs direkten Duellen erzielten die Oststeirer aber stets zumindest einen Treffer. Demnach würden wir den Tipp „Doppelte Chance 1X und beide Teams treffen JA“ zu einer Quote von 1,95 empfehlen. Wer etwas risikofreudiger agieren möchte, dem können wir den Tipp „Sieg Salzburg und Beide treffen JA“ zu einer Quote von 2,75 ans Herz legen.

Alle Quoten zum Nachtragsspiel Red Bull Salzburg gegen TSV Hartberg gibt es >>hier<<