EM 2024: Wie weit geht der Weg für Österreich?

Am Montag den 17.06.2024 startet für Österreich die EM 2024 und zwar gleich mit einem Topspiel gegen den Titelfavoriten Frankreich. Seit sieben Spielen ist Österreich nun schon ungeschlagen, diese Serie möchte man auch bei der EM fortsetzen.

Der Kader

Mit diesen Spielern möchte Ralf Rangnick dieses Jahr ordentlich für Furore sorgen:

Torhüter: Niklas Hedl, Heinz Lindner, Patrick Pentz

Abwehr: Flavius Daniliuc, Kevin Danso, Philipp Lienhart, Phillipp Mwene, Stefan Posch, Leopold Querfeld, Gernot Trauner, Maximilian Wöber

Mittelfeld: Florian Grillitsch, Konrad Laimer, Marcel Sabitzer, Nicolas Seiwald, Alexander Prass, Christoph Baumgartner, Romano Schmid, Florian Kainz, Matthias Seidl, Andreas Weimann

Angriff: Marco Grüll, Patrick Wimmer, Michael Gregoritsch, Marko Arnautovic, Maximilian Entrup

Vor allem Christoph Baumgartner ist in den letzten Wochen in Topform. Ein solcher Spieler kann in den entscheidenden Momenten den Unterschied ausmachen. Mit Sabitzer und Laimer sind auch zwei Spieler dabei, die in ihren Clubs zu Leistungsträgern geworden sind und sich in der Champions League mit den Besten der Besten gemessen haben. Was Österreich aber besonders auszeichnet ist sein Kollektiv. Jeder einzelne gibt für den anderen 100% und kämpft um jeden Ball und nur so wird es auch möglich sein, Mannschaften wie Frankreich und die Niederlande zu schlagen.

Die Gruppe: Alles möglich oder schon Endstation?

Mit dem WM Sieger Frankreich, der Niederlande und Polen warten in der Gruppe D drei Herausforderungen auf Österreich.

Frankreich: Die Star besetzte Mannschaft rund um Topstar und Real Madrid Neuverpflichtung Kylian Mbappe steht wohl bei jedem Zuseher auf der Liste der Favoriten. Nach dem WM Sieg 2018 und dem Finaleinzug bei der WM 2022 kommen die Franzosen mit großem Selbstvertrauen zur EM. Auch wenn die letzten Spiele nicht unbedingt überzeugend bestritten wurden und die Ergebnisse mäßig waren, zählt Frankreich auch weiterhin zu den absoluten Titelfavoriten! Um Frankreich schlagen zu können, muss Österreich sein intensive Spielweise 90 Minuten auf den Platz bringen um den Franzosen keinen Zentimeter Platz zu lassen. Sollten die Österreicher das schaffen, dann ist auch gegen Frankreich etwas zu holen!

Niederlande: Virgil van Dijk, Xavi Simons, Jeremy Frimpong, Matthijs de Ligt. Die Liste der Stars ist auch bei den Niederlanden sehr lang. Die Holländer gehören auch dieses Jahr zum Favoritenkreis und zeigten sich zuletzt mit dem 4:0 gegen Schottland in Torlaune. Zwar wird ihnen oft eine Favoritenrolle zugeschrieben, doch fehlten in den letzten Jahren ein paar Prozent um wirklich ganz vorne dabei zu sein. Sollten diese paar Prozent auch gegen Österreich fehlen, dann ist auch gegen die Niederlande für Österreich alles möglich.

Polen: Lewandowski und sonst? Natürlich ist Robert Lewandowski der große Star und seine Verletzung ist sicherlich ein Rückschlag für Polen, doch er ist nicht der einzige, der in dieser Mannschaft guten Fußball spielen kann. Polen ist immer für eine Überraschung gut und immer ein schwieriger Gegner. Auch sie sind seit sechs Spielen ungeschlagen und gewannen ihr letztes Spiel solide mit 3:1 gegen die Ukraine. Es ist kein Geheimnis: Österreich oder Polen. Wahrscheinlich wird nur eine dieser beiden Mannschaften die Gruppe überstehen, umso spannender wird das direkte Duell. Ein Sieg in diesem Spiel kann über Achtelfinale oder Heimreise entscheiden.

Eines ist klar: Ein Sieg muss her, um auch als Gruppendritter ins Achtelfinale aufzusteigen. Doch gegen wen? Gegen die Niederlande und Frankreich geht man als Underdog in die Partie, der Druck liegt bei den Gegnern. Die Spieler gehen befreiter in das Match und jeder einzelne möchte zeigen, dass man mit den ganz großen Mannschaften mithalten, oder sie auch schlagen kann. Zudem ist es im Spiel gegen die Franzosen auch für Frankreich das erste Spiel im Turnier, es ist also alles offen. Österreich hat auch schon in der Vergangenheit gezeigt, dass sie große Mannschaften schlagen können, warum also nicht auch jetzt?

Natürlich sieht jeder das Spiel gegen Polen als Pflichtsieg, doch das ist leichter gesagt, als getan. Österreich geht nicht als Underdog, sondern wahrscheinlich als kleiner Favorit ins Match. Jeder erwartet 3 Punkte und jeder der schonmal selbst Fußball gespielt hat weiß, wie schwer es ist einen Pflichtsieg auch wirklich einzufahren.

Fazit: Mit dem Rückenwind der Fans, der intensiven Spielweise, der individuellen Klasse der Spieler und vor allem dem Zusammenhalt in der Mannschaft, ist für Österreich vieles möglich. Es wirkt von außen so, als würde jeder Betreuer und jeder Spieler darauf brennen, dass die EM endlich los geht, um allen zu zeigen, dass man mit Österreich rechnen muss. Das Achtelfinale ist im Bereich des Möglichen, doch es ist ein harter Weg dorthin.

Wer kommt danach?

Als Gruppendritter, wartet im Achtelfinale der Sieger der Gruppe B. Es ist also möglich, dass es zu der erneuten Auflage des Achtelfinales von 2021 gegen Italien kommt.

Federico Chiesa mit dem 1:0 in der Verlängerung gegen Österreich bei der EM 2021. Foto: IMAGO Images

Als 2. Platz in der Gruppe D trifft man im Achtelfinale auf den 2. platzierten der Gruppe E. Da dort Belgien sehr wahrscheinlich den 1. Platz belegen wird, erwartet einem hier mit der Ukraine, der Slowakei oder Rumänien wahrscheinlich der machbarste Gegner.

Als Gruppensieger trifft man auf den 2. Platz der Gruppe F. Dort dürften sich Portugal und die Türkei die ersten beiden Plätze sichern.

Sollte Österreich die Gruppe überstehen, dann warten im Achtelfinale auch keine leichten Aufgaben. Durch das Überstehen der schwierigen Gruppe kann dadurch aber ein Aufwind entstehen, der einen auch in den weiteren Spielen beflügelt. Der wohl schwierigste Schritt wird der Aufstieg ins Achtelfinale, danach kann mit dem nötigen Glück die Reise sehr weit gehen.