Tomi Horvat vom SK Sturm Graz in der Europa League gegen den Celtic FC.

Österreichs Teams in Europa: Salzburg und Sturm unter Druck, Rapid vor Pflichtaufgabe

Am 4. Spieltag der UEFA Europa League steht Red Bull Salzburg bereits mit dem Rücken zur Wand und muss im Heimspiel gegen den niederländischen Pokalsieger Go Ahead Eagles endlich die ersten Punkte holen. Die hat Sturm Graz zwar bereits auf dem Konto, doch auf dem 27. Platz würden auch die Steirer die Playoffs aktuell verpassen – und nun kommt eine Offensivwucht aus England in die Merkur Arena. Nicht besser sieht es in der UEFA Conference League für Rapid Wien aus. Die Grün-Weißen haben den zweitschlechtesten Start aller Teilnehmer hingelegt und warten ebenfalls noch auf die ersten Zähler im Wettbewerb.

Erster Bullen-Sieg oder historische Pleite?

Null Punkte aus den ersten drei Spielen in der Europa League, dazu ein Torverhältnis von 2:6 – der Start in die Ligaphase 2025/26 hätte für das Team von Thomas Letsch kaum schlechter verlaufen können. Jetzt soll endlich der erste Saisonsieg auf europäischer Bühne her! Immerhin ist der Gegner sehr willkommen: Aus Deventer reisen die Go Ahead Eagles in die Red Bull Arena, wo man gerne auf niederländische Gegner trifft. In 13 Aufeinandertreffen konnte Salzburg immerhin sechs Siege feiern (4 Unentschieden, 3 Niederlagen), in den letzten elf Duellen (seit 1994) kassierten die Salzburger sogar nur eine einzige Pleite.

Seit Beginn der Red-Bull-Ära 2005 verlor Salzburg außerdem keines der fünf Spiele gegen niederländische Teams (4 Siege, 1 Unentschieden). Sollten die Roten Bullen diese Serie fortsetzen („Doppelte Chance 1X“), würde das immerhin eine Quote von 1,22 bringen – ein Sieg der Hausherren erhöht den Gewinn bereits auf 1,75. Eine Wette, die aufgrund der kalkulierten Siegwahrscheinlichkeit des Datenanbieters Opta in Höhe von starken 55 Prozent extrem verlockend wirkt! Den Go Ahead Eagles dagegen wird nur eine Siegchance von 21,8 Prozent zugeschrieben.

Doch Vorsicht! Der niederländische Pokalsieger ist wesentlich besser in sein europäisches Abenteuer gestartet, feierte in den ersten drei Spielen zwei Siege und schlug mit Aston Villa zuletzt sogar einen der Titel-Favoriten 2:1 (1 Niederlage). Und das, nachdem den Go Ahead Eagles in den ersten sieben Partien ihrer Vereinsgeschichte auf europäischem Parkett kein einziger Sieg gelungen war (5 Niederlagen, 2 Unentschieden). Sollte das Team aus Deventer auch in Salzburg die drei Punkte holen (Quote: 3,70), würde Red Bull erstmals in seiner Historie mit vier Niederlagen in einen europäischen Wettbewerb starten.

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Sturm Graz: Platzt der Knoten gegen Nottingham?

Etwas besser als die Roten Bullen ist Sturm Graz in die Ligaphase gestartet, immerhin stehen nach dem 2:1-Heimsieg gegen die Rangers bereits drei Punkte zu Buche. Doch fußballerisch läuft für das Team von Jürgen Säumel in der Europa League bislang noch wenig zusammen. Sturm ist in den Kategorien Erfolgreiche Pässe (711), Passquote (72,9 Prozent), Spielzüge mit mindestens zehn Pässen (7) und Pässe pro Spielzug (2,5) das schlechteste Team im ganzen Wettbewerb! Und jetzt geht es ausgerechnet gegen einen Gegner aus der Premier League, seit 32 Spielen gab es für Teams aus Österreich keinen Sieg mehr gegen Vereine von der Insel (zuletzt Austria Wien 1991 gegen Arsenal).

Soll es gegen Nottingham Forest, das mit vier Punkten aktuell auf Platz 17 steht, mit dem zweiten Heimsieg der Europa-League-Saison klappen (Quote: 4,60), muss die drittbeste Offensive der ADMIRAL Bundesliga (19 Tore) ihre Ligapower endlich auch nach Europa transportieren. Gelingt den Grazern dies, dürfte den Fans in der Merkur Arena ein torreiches Spiel bevorstehen. Schließlich fielen in Partien mit Beteiligung von Nottingham bislang elf Treffer – nur bei den Young Boys und Panathinaikos ging es noch torreicher zu (je 12).

Mit Igor Jesus haben die Tricky Trees zudem den besten Torschützen der ersten drei Spieltage in ihren Reihen (3 Tore). Eine Wette auf „Over 2,5 Tore“ würde mit einer Quote von 1,75 belohnt werden. Denselben Gewinn erhält man, sollten beide Teams ein Tor erzielen. Trifft Igor Jesus auch in Graz, wartet gar eine Quote von 2,50.

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Rapid vor Pflichtaufgabe

Am schlechtesten der drei Europa-Vertreter der ADMIRAL Bundesliga schneidet bislang Rapid Wien ab. Die Grün-Weißen verloren ihre ersten beiden Spiele in der Conference League mit einem Torverhältnis von 1:7 und liegen damit auf dem vorletzten Platz. Können Peter Stöger und Co. am 3. Spieltag endlich den Bock umstoßen?

Zumindest ist der Gegner auf dem Papier eine Pflichtaufgabe. Universitatea Craiova steht zwar mit einem Zähler in der Ligatabelle vor den Wienern, doch der letzte Sieg der Rumänen in einem der europäischen Wettbewerbe datiert aus dem September 1993! Für Rapid gilt am Donnerstag somit: Verlieren verboten! Ein Heimsieg (Quote: 1,58) ist fest eingeplant.

Vielleicht kann die Rapid-Defensive um Torhüter Niklas Hedl dann sogar die erste weiße Weste feiern. Denn mit sieben Gegentoren und damit der zweitschlechtesten Abwehr des Wettbewerbs (nach Aberdeen, 9 Gegentore) verkaufen sich die Hütteldorfer bislang weit unter Wert. Tatsächlich haben die Grün-Weißen 2,64 Gegentore mehr als erwartet kassiert (4,36 xGA) und damit die größte negative Differenz aller Conference-League-Teams. Craiova dagegen stellt mit 0,79 xGoals die zweitharmloseste Offensive (zusammen mit Rijeka und Olomouc, hinter Shkendija mit 0,49). Sollte Rapid seine Gäste ohne Torerfolg auf die Heimreise schicken („Team 1 ohne Gegentor“), würde sich der Einsatz mehr als verdoppeln (2,15)!

Quotenstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Änderungen vorbehalten.