Sturm und Rapid in der Krise, LASK und Hartberg auf der Überholspur – und Salzburg der lachende Tabellenführer?

In der 15. Runde der ADMIRAL Bundesliga kommt es zu zwei richtungsweisenden Verfolgerduellen. Der Tabellenzweite, Rapid Wien, ist beim Vierten, Linzer ASK, zu Gast, während der Dritte, TSV Hartberg, den Fünften, Sturm Graz, empfängt. Sowohl die Hütteldorfer als auch allen voran der Titelverteidiger müssen dabei ihre Negativserie durchbrechen – während die beiden Gastgeber die aktuell formstärksten Teams Österreichs stellen. Zieht am Ende Salzburg davon? Die Roten Bullen haben in Altach eine Pflichtaufgabe vor der Brust.

Quo vadis, Sturm?

Es ist ein Leistungseinbruch, den wohl nur die wenigsten haben kommen sehen: Seit dem knappen 4:3-Erfolg bei Blau-Weiß Linz am 19. Oktober hat Sturm Graz kein Pflichtspiel mehr nach 90 Minuten gewonnen, selbst im Cup-Achtelfinale gegen Zweitligist Admira Wacker musste ein Elfmeterschießen her, um die nächste Runde zu erreichen. Mittlerweile ist Sturm technisch gesehen seit einem Monat sieglos, kassierte in sieben Pflichtspielen zuletzt vier Niederlagen (3 Unentschieden). Fünf Pleiten nach 13 Spieltagen kassierte der Titelverteidiger zuletzt 2019/20.

Da trifft es sich vielleicht ganz gut für den amtierenden Meister, dass nun das Steiermark-Derby gegen den TSV Hartberg auf dem Programm steht. Denn Sturm ist seit 13 Ligapartien in Steiermark-Derbies ungeschlagen (10 Siege, 3 Unentschieden) – das gab es zuvor nur zwischen 1983 und 1986 (14 Duelle ungeschlagen gegen den GAK und Leoben). Zuletzt gewann Sturm sogar erstmals sechs Steiermark-Derbies in der Bundesliga in Folge! Darunter auch das Hinspiel in der Merkur Arena am 8. Spieltag (1:0) – die zugleich letzte Bundesliga-Niederlage der Hartberger. Gegen den TSV ist Sturm seit mittlerweile zehn Ligaduellen ungeschlagen (7 Siege, 3 Unentschieden), eine solche Serie gab es nie zuvor.

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Seit dem Hinspiel aber ist Hartberg auf der Überholspur. Die Steirer sind seit sechs Ligaspielen ohne Niederlage, gewannen die letzten drei Partien allesamt (dazu 3 Unentschieden). Dagegen ist bei den Grazern offensiv Sand im Getriebe (nur 4 Tore in den letzten 4 Ligaspielen), dazu kann Sturm keine Führung mehr verteidigen. Bereits elf Punkte gab der Titelverteidiger nach eigener Führung noch aus der HandHöchstwert in der ADMIRAL Bundesliga! Zuletzt brachte das Team von Jürgen Säumel dreimal in Folge das 1:0 nicht ins Ziel. Wem demnach eine Wette auf einen Sturm-Sieg (Quote: 1,80) trotz der jüngsten Derby-Erfolge zu riskant erscheint, sollte darauf setzen, dass die Gäste wieder einmal in Führung gehen. Denn: In zehn der 13 Ligaspiele hat Sturm jeweils das 1. Tor erzielt (1,60).

LASK: Mit Defensivpower auf dem Vormarsch

Auf der Überholspur befindet sich auch der Linzer ASK – und wie! Seit sechs Bundesligaspielen sind die Oberösterreicher ungeschlagen, feierten dabei zuletzt fünf Siege in Serie und stellen damit aktuell das formstärkste Team der ADMIRAL Bundesliga. Maßgeblichen Anteil am Aufschwung hat Dietmar Kühbauer, der erst am 9. Oktober übernahm und seitdem alle sechs Pflichtspiele als Trainer der Linzer gewann (5 Spiele in der Bundesliga, 2:0 im Cup gegen SV Stripfing). 22 Punkte nach 14 Spielen bedeuten Rang 4, mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten Rapid Wien würde man mindestens auf Platz 3 vorziehen.

Und die Chancen auf einen Heimsieg des LASK (Quote: 2,25) stehen gar nicht schlecht! Die Oberösterreicher gewannen drei der jüngsten vier Ligaduelle gegen Rapid und sind zudem seit acht Heimspielen in der Bundesliga ungeschlagen gegen die Wiener (5 Siege, 3 Unentschieden) – so lange wie zuvor nur von 1979 bis 1984 (auch 8 Heimspiele in Folge). Die vergangenen drei Bundesligapartien in der Raiffeisen Arena entschied der LASK allesamt für sich und erzielte bei jedem dieser drei Siege mindestens zwei Tore. Sollte das Kühbauer-Team auch am Sonntag mindestens zwei Treffer gegen Rapid erzielen, lockt eine satte Quote von 2,10!

Wer seine Gewinnchancen noch weiter erhöhen will, sollte auf die Defensivstärke der Linzer setzen. Seit Kühbauer beim LASK an der Seitenlinie steht, haben die Oberösterreicher nur ein einziges Gegentor in sechs Spielen kassiert. Bleibt der Linzer ASK auch gegen Rapid ohne Gegentreffer (3,05) oder fährt sogar den nächsten Sieg zu Null ein (4,00), warten enorme Gewinne. Dass Rapid in den letzten fünf Ligaspielen die zweitwenigsten Tore aller Teams erzielte (6), passt da wie die Faust aufs Auge.

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RB-Offensive gegen Altach gefordert

Der große Gewinner der 15. Runde der ADMIRAL Bundesliga könnte Red Bull Salzburg werden – sollten sich die Verfolger gegenseitig die Punkte klauen und die Roten Bullen in Altach einen Pflichtsieg einfahren. Allerdings strauchelten auch die Salzburger zuletzt und blieben in den letzten beiden Ligaspielen sieglos (1 Unentschieden, 1 Niederlage). Gegen den SCR soll sich dies ändern, um die Tabellenführung zu behaupten oder im Idealfall sogar auszubauen.

Dabei kann RB auf eine äußerst positive Bilanz gegen die Vorarlberger bauen: Nur eines der vergangenen 25 Ligaduelle verlor Salzburg (19 Siege, 5 Unentschieden), in den vergangenen 22 Bundesligaspielen gegen Altach haben die Roten Bullen immer getroffen (insgsamt 54 Tore). Kein anderes Team kann eine solche Bilanz gegen den SCR aufweisen.

Auch in der laufenden Spielzeit kann Salzburg auf seine Offensive zählen. Die Roten Bullen haben sich die höchste Chancenqualität der Bundesliga erspielt (xG: 26,1), die meisten Tore erzielt (31) und damit ihre Chancen am effizientesten genutzt (+4,9 Tore). Elfmal trafen die Salzburger in dieser Liga-Saison bereits doppelt, mehr als jedes andere Team. Doch Vorsicht, wer nun viele Tore erwartet: Altach stellt die beste Defensive der Liga bei nur 17,3 xGA (Bestwert) und 15 Gegentoren (geteilter Bestwert mit Rapid Wien). Eine Wette auf „Over 2,5 Tore“ (1,80) erscheint demnach am lukrativsten.

Quotenstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Änderungen vorbehalten.