Warum ein Wechsel von Ilzer nach Hoffenheim goldrichtig wäre

Jetzt dürfte es also soweit sein! Christian Ilzer, der Erfolgscoach von Sturm Graz, steht unmittelbar vor dem Absprung zur TSG Hoffenheim in die Deutsche Bundesliga. Andreas Schicker, der sich erst kürzlich als Sportchef von Sturm verabschiedet und bei Hoffenheim angeheuert hatte, wird Ilzer nach Deutschland lotsen. Damit wäre das Erfolgsduo blitzschnell wieder vereint, was vor einigen Wochen wohl niemand für möglich gehalten hatte. Der Zeitpunkt des Abschieds, der in den nächsten Tagen wohl offiziell wird, ist für Sturm Graz und deren Fans maximal bitter, aus Sicht von Christian Ilzer aber logisch und verständlich.

Ilzer übertrumpft sogar Osim

Im Juli 2020 kam Christian Ilzer als damaliger Coach der Wiener Austria nach Graz-Liebenau. Seither stand der gebürtige Steirer 195 Mal als Chefcoach an der Seitenlinie und weist dabei einen beeindruckenden Punkteschnitt von 1,85 auf. Damit übertrumpft Ilzer gar Ivica Osim, den „Jahrhunderttrainer“ des SK Sturm Graz. Mit dem Meistertitel in der ADMIRAL Bundesliga sowie den beiden Triumphen im ÖFB-Cup (2023, 2024) krönte der 47-Jährige seine Trainer-Ära bei den Blackys. Erfolge, die freilich auch im Ausland mit großem Interesse registriert wurden.

„Konstellation in Hoffenheim ist richtig spannend“

Bereits in der Vergangenheit hatte es interessante Angebote für Christian Ilzer gegeben. So auch diesen Sommer, doch die Teilnahme an der Ligaphase der Champions League hatte mehr Gewichtung als ein Engagement im Ausland. Das Highlightspiel in der Königsklasse (auswärts gegen Dortmund) ist nun vorüber. Der Zeitpunkt für einen Wechsel scheint – aus der Sicht von Christian Ilzer – nun ideal zu sein.

„Von Sturm wird es nicht nach Liverpool oder Dortmund gehen. Und die Konstellation in Hoffenheim ist richtig spannend. Ein Klub einer Top-fünf-Liga mit Sportchef Andreas Schicker und einem entwickelbaren Kader“, wurde Ilzer zuletzt in der Kleinen Zeitung zitiert. Zudem sprach Ilzer selbst „von einem guten Moment“, um den nächsten Schritt zu machen.

Die sportliche Situation bei der TSG Hoffenheim ist zurzeit zwar prekär, doch aus finanzieller Sicht lässt sich mit geschickten Transfers und einem neuen Trainerteam eine Trendwende einleiten. Dass Schicker ein Händchen für die richtigen Transfers hat, ist mittlerweile jedem Fußballbeobachter klar. Christian Ilzer wiederum besticht mit taktischem und menschlichem Know How. Zudem hat Ilzer bei Sturm bewiesen, dass er eine spezielle Bindung zu seinen Spieler aufbauen und sie damit auf ihr maximales Leistungsniveau hieven kann.

Dreamteam bald wieder vereint: Andreas Schicker und Christian Ilzer. Foto: GEPA

Wie wird Sturm reagieren?

So schmerzhaft der Abgang von Christian Ilzer zur TSG Hoffenheim sein wird, so sehr darf sich Sturm aber auf den nächsten Geldregen freuen. Laut Sky wird die Ablösesumme zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro liegen. Ob die Grazer aber auch viel Geld für einen Nachfolger in die Hand nehmen, ist fraglich. Im Falle eines Ilzer-Abgangs inklusive dessen gesamten Trainerteams gilt Sturm-II-Coach Jürgen Säumel als heißer Kandidat für die interimistische Betreuung der Kampfmannschaft.

Aus sportlicher Sicht darf man gespannt sein, wie sich der bevorstehende Abgang des Cheftrainers auswirken wird. Aktuell rangiert der Doublesieger mit drei Punkten Vorsprung auf Rapid auf dem ersten Tabellenplatz. Eine komplette Systemänderung wird eine interimistische Lösung zunächst wohl nicht durchführen. Wenn allerdings eine dauerhafte Trainer-Lösung gefunden wurde, wird es spannend sein, zu sehen, in welche Richtung sich der steirische Traditionsklub entwickeln wird.